[Originale aus dem Nachlass von Stanley Kubrick.
Aus den Grauwerten von Polaroids errechneten Stanley Kubrick und Kameramann Geoffrey Unsworth die Belichtungseinstellungen für die Aufnahmen zu 2001: A SPACE ODYSSEY.]
Start | Kubrick sichten | Kubrick ausstellen | Kubrick sehen | Team | Freunde & Förderer | Presse | Service | Update | Copyright
Update
¬ Newsletter abonnieren


Newsletter No. 6, April/Mai 2004

Liebe Kollegen, Freunde und Interessierte,

die Ausstellung ist seit knapp einem Monat eröffnet, und Stanley Kubrick "lebt" in den Ausstellungsräumen - er atmet sogar in ihnen. Wer im Bereich zu 2001: A SPACE ODYSSEY das nachgebaute Innere des Computers HAL betritt, kann es hören: Das Atmen im Helm des Astronauten Bowman, welches den Originalton der Szene dominiert, wurde von Kubrick selbst aufgenommen, wie Katharina Kubrick bei einem Rundgang verriet. Auch die anderen Räume vermitteln einen lebendigen Zugang zum Schaffen des vor fünf Jahren verstorbenen Regisseurs. Nicht nur Presse und Publikum, auch Christiane Kubrick zeigte sich begeistert: "Die Ausstellung übertrifft alle meine Erwartungen", sagte sie bei der Eröffnung. Seither waren schon über 10.000 Besucher im Deutschen Filmmuseum und im Deutschen Architektur Museum; einige sind sogar aus dem europäischen Ausland oder aus den USA angereist. Bis zum 4. Juli ist die Ausstellung hier zu sehen - wir laden alle Newsletter-Leser nochmals herzlich nach Frankfurt am Main ein.

1. Nach der Eröffnung: Pressezitate zur Ausstellung

"Diese Kubrick-Ausstellung ist ein cineastisches Ereignis von Weltrang", schrieb Uwe Wittstock in Die Welt, und Andreas Kilb in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: "Die Schau ... ist die erste ihrer Art. Sie wird für lange Zeit die beste, vorbildliche bleiben". Die Medienresonanz zur Ausstellung ist enorm. Ihr erfolgreicher Start zeugt vom Interesse der Cineasten und Kubrick-Fans an Leben und Werk des Regisseurs, der selbst nie gern im Rampenlicht stand und dessen monumentale Filmwelten weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit entstanden.

Andreas Kilb schreibt weiter: "Wenn man sie [die Masken] sieht, eine schöner als die andere, und dazu an die zentrale Sequenz im Kostümverleih denkt, fällt einem auf, wie sehr Kubrick 'Eyes Wide Shut' schon als Kubrick-Ausstellung konzipierte, wie er ein retrospektives Spiel mit seinen Lieblingsmotiven getrieben hat, als wüßte er, daß ihm nicht mehr viel Zeit bleiben würde. Er war kein Ich-Erzähler, aber er hat das Kino nach seinem Bild geformt, und es war schon immer schwer, ihn dafür nicht zu bewundern. Diese Ausstellung macht es noch schwerer."

"Die Frankfurter Ausstellung zeigt die Intensität, mit der Kubrick seinen Stoff umkreiste, die Schärfe der Vorverfilmung im Kopf" (Peter Kümmel, Die Zeit). "Kubricks Filme, so verschieden sie sind, sind jeweils Prototypen: Sie folgen nicht einem Genre, sie definieren es. Und das, so zeigt diese Ausstellung, weit über den Film hinaus." (Elke Buhr, Frankfurter Rundschau). "Vor allem... hat diese Ausstellung ein Ziel: Sie will werben für die Filme Stanley Kubricks. Und verleiht dieser Zielsetzung mit einem umfangreichen Begleitprogramm... mit dem Gesamtwerk des Regisseurs im Original Nachdruck." (Gerd Klee, Wiesbadener Kurier)

2. Parallel: die Filmreihe

Die umfangreiche Filmreihe zur Ausstellung eröffnete am 31.03. mit der Vorführung von Jan Harlans Dokumentarfilm STANLEY KUBRICK: A LIFE IN PICTURES (GB/USA 2001, Wiederholung So 23.05. 20.30 Uhr) und bot zu Anfang Gelegenheit, die drei selten gezeigten Kurzdokumentarfilme Kubricks sowie seine frühen "Films Noirs" KILLER'KISS und THE KILLING zu sehen. Bis zum Ende der Ausstellung präsentiert das Kino des Deutschen Filmmuseums noch die übrigen zehn Spielfilme Kubricks in der Originalfassung, sowie den nach seinem Konzept von Steven Spielberg realisierten A.I. - ARTIFICIAL INTELLIGENCE. Dokumentationen über die Arbeiten Kubricks, Referenzfilme und genrespezifisch verwandte Werke ergänzen das Programm.

Im Mai wird die Reihe chronologisch mit den nächsten sechs Kubrick-Filmen fortgesetzt: PATHS OF GLORY (USA 1957, Termine: Sa 24.04. 16.00 Uhr / Do 20.05. 18.00 Uhr / Fr 21.05. 20.30 Uhr), SPARTACUS (USA 1960, Termine: Sa 01.05. 16.00 Uhr und 20.00 Uhr, Fr 28.05. 20.00 Uhr), LOLITA (GB/USA 1962, Termine: Sa 24.04. 22.00 Uhr / Sa 08.05. 15.00 Uhr / Sa 29.05. 20.00 Uhr), DR. STRANGELOVE OR: HOW I LEARNED TO STOP WORRYING AND LOVE THE BOMB (GB/USA 1964, Termine: Sa 15.05. 15.30 Uhr / Fr 04.06. 20.30 Uhr / Sa 05.06. 20.30 Uhr) sowie 2001: A SPACE ODYSSEY (GB/USA 1968, Termine: Sa 22.05. 16.00 Uhr und 19.00 Uhr, Do 10.06. 22.00 Uhr und Sa 12.06. 20.30 Uhr) und A CLOCKWORK ORANGE (GB/USA 1971, Termine Sa 24.04. 0.30 Uhr / Sa 29.05. 15.00 Uhr / Fr 18.06. 20.30 Uhr).

Specials im Mai sind 70-mm-Projektionen von SPARTACUS (Sa 01.05. 16.00 Uhr und 20.00 Uhr) und 2001: A SPACE ODYSSEY (Sa 22.05. 16.00 Uhr und 19.00 Uhr), der im Juni anlässlich des 20jährigen Jubiläums des Deutschen Filmmuseums auch als Open Air-Vorführung auf der Untermainbrücke geplant ist. Außerdem gibt es am letzten Mai-Wochenende zwei lange Kubrick-Nächte: Zusammen mit SPARTACUS zeigen wir Ridley Scotts Neo-Sandalenfilm GLADIATOR (USA 2000, Fr 28.05. 23.30 Uhr), der Kubricks prototypisches Vorbild in einigen Passagen zitiert, und LOLITA ist zusammen mit einem Dokumentarfilm über den Schauspieler Peter Sellers und im Doppelpack mit dem gleichnamigen Remake von Adrian Lyne (USA/Frankreich 1997, Sa 29.05. 22.30 Uhr) zu sehen. Ab 12.05. zeigen auch das Eldorado-Kino in Frankfurt und die Caligari-Filmbühne in Wiesbaden in Zusammenarbeit mit dem Filmmuseum deutsche Fassungen einiger Kubrick Filme.

¬ Terminübersicht zur gesamten Reihe

3. Demnächst: die Nacht der Museen

Zur Nacht der Museen am 24. April präsentiert das Kino des Deutschen Filmmuseums um 20 Uhr als Special ein eigens zusammengestelltes Programm aus Trailern und Dokumentationen, darunter: INSIDE THE MAKING OF DR. STRANGELOVE (GB/USA 1964, 20 min), 2001: A SPACE ODYSSEY - A LOOK BEHIND THE FUTURE (USA/GB 1967, 20 min) und MAKING THE SHINING (USA 1980, Regie: Vivian Kubrick, 35 min). Außerdem werden in Nachtvorstellungen die beiden wohl skandalumwittertsten Kubrick-Filme gezeigt: LOLITA und A CLOCKWORK ORANGE (22 Uhr und 0.30 Uhr). In der Bibliothek des Deutschen Filmmuseums wird der Schauspieler Charly Hübner aus den literarischen Vorlagen von Vladimir Nabokov und Anthony Burgess lesen. Das Café Kino wird für die Nacht der Museen zur "Korova Milkbar".

Im Deutschen Filmmuseum wie auch im Deutschen Architektur Museum steht die in Kooperation entstandene Sonderausstellung STANLEY KUBRICK im Mittelpunkt des Programms. Studierende des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Frankfurter Universität, die sich in einem Workshop mit Stanley Kubrick auseinandersetzen, haben mehrere Stationen innerhalb der Kubrick-Ausstellung konzipiert.

4. Zum Schluss: das Symposium

Kurz vor Ende der Ausstellung in Frankfurt am Main findet am 26./27. Juni 2004 unter dem Titel "Kubrick sichten" ein interdisziplinäres Symposium statt. Die Referenten betrachten Kubricks Filme aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven und widmen sich seiner Arbeit unter Aspekten wie Fotografie, Architektur, Kunstgeschichte und Literaturadaption. Als Gast wird Michel Ciment aus Frankreich anreisen, dessen 1980 erstmals erschienene Publikation "Kubrick" zu den Standardwerken über den Regisseur gehört. Eine Podiumsdiskussion, an der auch Kubricks langjähriger enger Mitarbeiter und Executive Producer Jan Harlan teilnehmen wird, soll die Ergebnisse zusammentragen.

Die Veranstaltung beginnt am Samstag abend im Auditorium des Deutschen Architektur Museums und wird am Sonntag im Kino des Deutschen Filmmuseums fortgesetzt. Teilnehmen können maximal 130 Personen. Die Teilnahmegebühr beträgt 29,- € (ermäßigt 19,- €), verbindliche Anmeldungen werden erbeten bis spätestens 24.05.04. Sie können sich das ¬ Anmeldeformular als PDF-File ausdrucken.

5. Weitere Tipps und Termine

Ab dem 30. April ist der Ausstellungskatalog "Stanley Kubrick" auch in englischer Übersetzung erhältlich. ¬ Kurzbeschreibung und Bestellformular als PDF-File zum Ausdrucken.

Am 15. Mai um 19.20 Uhr sendet 3sat ein 40minütiges "Kulturzeit extra!", das neben Einblicken in die Ausstellung und Interviews mit den Kuratoren auch Gespräche mit Christiane Kubrick und mit den Schauspielern Matthew Modine und Malcolm McDowell enthält.





¬ drucken