[Originale aus dem Nachlass von Stanley Kubrick.
Aus den Grauwerten von Polaroids errechneten Stanley Kubrick und Kameramann
Geoffrey Unsworth die Belichtungseinstellungen für die Aufnahmen zu 2001: A
SPACE ODYSSEY.]
Update
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Newsletter No. 5, März 2004
Liebe Kollegen, Freunde und Interessierte,
 
dieser Newsletter ist die letzte Ausgabe vor der Ausstellungseröffnung Stanley Kubrick am 30.3.2004 und 
soll Ihnen einen Überblick zur Ausstellung selbst und zu Veranstaltungen rund um die Eröffnung bieten. 
Wir freuen uns sehr darauf, viele der zahlreichen Leser und Abonnenten des Newsletters, die seit der 
ersten Ausgabe im Oktober letzten Jahres hinzugekommen sind, demnächst als Gäste des Deutschen 
Filmmuseums und des Deutschen Architektur Museums begrüßen zu können! 
1. Werkstattbericht – Aufbau der Ausstellung 
Der Aufbau ist in vollem Gange. In den beiden Museen werden Böden verlegt und Wände gestrichen, 
Beamer verkabelt und Podeste platziert, Vitrinen gebaut und Fotos gehängt. Die Bilder und 
Dokumente aus dem Nachlass sind fertig ausgewählt und werden nun gemeinsam mit den Nachbauten und 
Modellen in die Rauminstallationen integriert. Die Wandtafeln folgen einem Farbleitsystem, das die 
Orientierung in der umfangreichen Ausstellung erleichtern soll. Neben dem aufwändig konzipierten 
Audioguide, der ausführliche Informationen zu Kubricks Filmen und einzelnen Exponaten bietet, 
erhalten Sie auch einen gedruckten Kurzführer mit Übersichtsplänen der drei Ausstellungsebenen. 
Direkt am Eingang erwarten Sie auf zwölf Monitoren die visuellen Höhepunkte aus Kubricks 
Spielfilmen. Auf die Ausstellungsräume verteilt sind rund 15 weitere Monitore, die längere 
Filmausschnitte und Kommentare von Zeitzeugen präsentieren. Die ausgewählten Szenen sollen 
die Filminhalte rekapitulieren und wiederkehrende Motive aufzeigen, aber sie sollen vor allem 
eines – Lust machen, die Filme im Kino wiederzusehen. Dazu bietet die ausstellungsbegleitende 
Filmreihe (siehe unten) die beste Gelegenheit. 

Im Erdgeschoss des Deutschen Filmmuseums, wo der Ausstellungsrundgang beginnt (
Detailansichten durch Klick auf die Pläne), wird zunächst 
eine aus der Library of Congress georderte Auswahl von Bildern präsentiert, die Kubrick für 
das Magazin Look machte – als jüngster dort je festangestellter Fotograf. Von seinen drei 
dokumentarischen Kurzfilmen, seinem ungeliebten ersten Spielfilm FEAR AND DESIRE und seinen 
beiden "Films Noirs" KILLERS KISS und THE KILLING führt der Weg über seinen eigentlichen 
Durchbruch PATHS OF GLORY und die "Auftragsarbeit" SPARTACUS bis zur Nabokov-Adaption 
LOLITA, die eine Zäsur markiert: Kubricks Entschluss zur völligen künstlerischen Unabhängigkeit 
und seinen Umzug aus den USA nach England. 

An dieser Stelle setzt sich der Rundgang ins Deutsche Architektur Museum fort. Für die Dauer 
der Ausstellung wird die Durchgangstür zwischen den zwei Museen geöffnet; außen steht ein 
Nachbau des Monolithen aus 2001: A SPACE ODYSSEY als verbindendes Element zwischen den 
beiden Häusern. Im Architektur Museum werden auf zwei Etagen die nachfolgenden Filme 
Kubricks bis zu seinem "Vermächtnis" EYES WIDE SHUT präsentiert – die beiden Kriegsfilme 
DR. STRANGELOVE und FULL METAL JACKET, das Kostümepos BARRY LYNDON und der Horrorthriller 

THE SHINING sowie im Obergeschoss die wohl bekanntesten Filme Kubricks, A CLOCKWORK ORANGE 
und 2001: A SPACE ODYSSEY, für den das Innere des Computers HAL als "dimensionsloser" Raum 
nachgebaut wird. Auch die beiden nicht realisierten Projekte Aryan Papers und Napoleon 
werden anhand von Nachlassmaterial erstmals ausführlich vorgestellt, und zu dem von 
Kubrick begonnenen Projekt A.I., das nach seinem Tod von Steven Spielberg fortgesetzt 
wurde, sind einige der phantastischen Entwurfszeichnungen von Chris Baker zu sehen. 
Ein Hörraum zu Kubricks Soundtracks und eine digitale Bildschau zu Kubricks Biografie 
sind die zwei Ruhepole in der Ausstellung. Ersterer vermittelt in einem audiovisuellen 
Vortrag den charakteristischen Einsatz von Musik in Kubricks Filmen, letztere lässt 
anhand von bisher unveröffentlichtem Bildmaterial Stationen im Leben des Regisseurs Revue passieren. 
Ein eigener Schwerpunkt ist der innovativen Filmtechnik Kubricks gewidmet. Verfahren 
wie Steadicam oder Slitscan werden durch Texte und Modelle erläutert. Teile von 
Kubricks umfangreicher Gerätesammlung wurden aus England nach Frankfurt geliefert und 
werden nun gemeinsam mit dem Kameraspezialisten Joe Dunton, der eng mit Kubrick 
zusammenarbeitete, für die Ausstellung vorbereitet. Darunter befinden sich zahlreiche 
Objektive – auch das legendäre, von der NASA für den Weltraum entwickelte Zeiss f.07, 
das Kubrick in eine Mitchell BNC Kamera einbauen ließ, um die Kerzenlichtaufnahmen in 
BARRY LYNDON zu drehen. Ebenfalls zur Sammlung gehört das komplette Fahrgestell eines 
Citroen 2 CV, das Kubrick zum Kamerawagen umfunktionierte – denn das in Deutschland 
unter dem Namen "Ente" berühmt gewordene Auto verfügt über eine spezielle Federung, 
die Strassenunebenheiten ausgleicht und die der Regisseur sich bei Dreharbeiten zunutze 
machte. Das riesige Gefährt ist, beladen mit mehreren Kameras, vor dem Eingang zum Kino 
des Deutschen Filmmuseums zu bestaunen. 
Eine Sonderstellung im Bereich Technik nimmt das "Front Projection Rig" ein, das in der 
Galerie des Filmmuseums im zweiten Stock aufgebaut ist. Die Frontprojektion kam im Prolog 
The Dawn of Man von 2001: A SPACE ODYSSEY zum Einsatz und ermöglichte es, im Studio den 
Eindruck von on location-Aufnahmen zu erzeugen. Dabei agierten die Darsteller der 
Affenmenschen vor einer hochreflektierenden Leinwand, auf die über einen halbtransparenten 
Spiegel Diaaufnahmen der Landschaft projiziert wurden. Die Frontprojektion wird hier von 
Joe Dunton zum ersten Mal mit korrekten Abständen so eingerichtet, dass der Effekt des 
Filmes genau nachzuvollziehen ist. 
2. Tipps und Termine - Eröffnung/Filmreihe
Nach einer Preview für geladene Gäste am Vorabend und einer Pressekonferenz am Vormittag 
folgt am 30. März um 19 Uhr die festliche Eröffnung. Am Mainufer vor den beiden Museen 
wird das Schiff „Nautilus“ vor Anker liegen. Dort wird die Ausstellung in Anwesenheit 
von Christiane Kubrick und Jan Harlan durch den Kulturdezernenten der Stadt Frankfurt, 
Dr. Hans-Bernhard Nordhoff, offiziell eröffnet. Neben weiteren Angehörigen der Familien 
Kubrick und Harlan sind auch ehemalige Mitarbeiter Kubricks wie Sir Kenneth Adam und Jan 
Schlubach Gäste des Abends. Für den Zutritt zur „Nautilus“ wird eine Einladungskarte 
benötigt, zugleich ist jedoch „open house“ für alle Besucher: Sie können frei durch die 
beiden Museen wandeln und die Ausstellung erkunden. Im Kino des Filmmuseums wird jede 
halbe Stunde Kubricks allererster Kurzfilm DAY OF THE FIGHT vorgeführt, und im Foyer 
spielt die Big Band der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst. 
Am ersten Tag der Ausstellung, dem 31. März, folgt als Veranstaltung in Kooperation mit 
dem Hessischen Rundfunk / "hauptsache kultur!" ein Gespräch mit Christiane Kubrick und 
Jan Harlan im Café Kino im Deutschen Filmmuseum. Vorher gibt es die Möglichkeit, um 18 
Uhr im Kino des Filmmuseums Jan Harlans Dokumentation STANLEY KUBRICK – A LIFE IN PICTURES zu sehen. 
In die Ausstellungszeit fallen auch die Luminale (18.-22.4.), die Kubrick als Meister 
der Lichtsetzung würdigt, die lange Nacht der Museen (24.4.) sowie das 20jährige Jubiläum 
des Deutschen Filmmuseums (10.6.), das mit einer Open-Air-Vorführung von 2001: A SPACE ODYSSEY 
am Main begangen wird. Über Details zu den jeweiligen Veranstaltungen informiert Sie weiterhin diese Website.
 
Von März bis Juli zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums 
¬ alle verfügbaren Filme 
Stanley Kubricks in der Originalfassung mit zum Teil neu gezogenen Kopien. 
Dokumentationen über die Arbeiten des Regisseurs, Referenzfilme, genrespezifisch 
verwandte Werke, lange Kubrick-Nächte und weitere Specials (u.a. 70mm Vorführungen 
von 2001: A SPACE ODYSSEY und SPARTACUS) ergänzen das Programm. Als besonderes Angebot 
für Ausstellungsbesucher zeigen wir an jedem Samstagnachmittag einen Kubrick Film – in 
chronologischer Reihenfolge. Zusätzlich zeigen das Eldorado-Kino in Frankfurt und die 
Caligari-Filmbühne in Wiesbaden in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Filmmuseum deutsche 
Fassungen einiger Kubrick Filme.
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