[Originale aus dem Nachlass von Stanley Kubrick.
Aus den Grauwerten von Polaroids errechneten Stanley Kubrick und Kameramann Geoffrey Unsworth die Belichtungseinstellungen für die Aufnahmen zu 2001: A SPACE ODYSSEY.]
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Kubrick sehen - Biografie
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"Wie bist du zum Filmemachen gekommen?
Stanley Kubrick: Ich bin in New York geboren; mein Vater arbeitete dort als Arzt. Meine Eltern wollten, dass ich auch Arzt werde, aber ich war schon in der Highschool so miserabel, dass ich mit viel zu schlechten Noten abschloss, um das College zu besuchen. Aber wie fast alles Gute, das ich erlebte, hatte ich durch einen puren Glücksfall eine sehr gute Freundin, die bei Look arbeitete und mir dort einen Job als Fotograf vermittelte [...]. Nach etwa sechs Monaten wurde ich fest angestellt. Mein höchstes Gehalt betrug $105 pro Woche, aber ich kam viel im ganzen Land herum, reiste auch nach Europa. Ich habe viel über Menschen und Dinge gelernt. Und dann drehte ich meinen ersten Dokumentarfilm, DAY OF THE FIGHT, über einen Boxer namens Walter Cartier. Der Film kostete mich $3.900 und ich verkaufte ihn für $4.000 an RKO. Ich dachte, mit Dokumentarfilmen sei meine Zukunft gesichert, aber keiner meiner Filme brachte Geld ein. Dann kam der erste Spielfilm FEAR AND DESIRE, dann KILLER'S KISS. Das führte zu THE KILLING und meiner Zusammenarbeit mit dem Produzenten Jim Harris. Wir haben PATHS OF GLORY und LOLITA zusammen gemacht."

Auszug aus einem Interview mit Robert Emmett Ginna, 1960
Veröffentlicht in: The Guardian (London), 16.07.1999
Guardian Unlimited © Guardian Newspapers Limited
Übersetzung: Deutsches Filmmuseum Frankfurt am Main


Kurzbiografie Stanley Kubrick

Vater: Jacques L. Kubrick
Mutter: Gertrude Kubrick, geborene Perveler

Stanley Kubrick war der Sohn eines Chirurgen. Seine jüdischen Großeltern väterlicherseits stammten aus Österreich und Rumänien.
   
   
1928 Stanley Kubrick wird am 26. Juli 1928 im New Yorker Stadtteil Bronx geboren.
1934 Geburt seiner Schwester Barbara Kubrick
1938-1940 Besuch der public school P.S. 90, Bronx, New York
1941 Mit dreizehn Jahren bekommt Stanley Kubrick eine Graflex-Kamera von seinem Vater.
1941-1945 Besuch der William Howard Taft Highschool, Bronx, New York
1945 Am 26. Juni kauft die Zeitschrift Look für $25 eine Fotografie von Stanley Kubrick. Sie zeigt einen betrübten Zeitungsverkäufer am Todestag von Präsident Franklin Delano Roosevelt.
1946 Kubrick wird festangestellter Fotograf bei Look (bis 1951).
1947 Kubrick erhält am 15. August seinen Pilotenschein.
1948 Heirat mit Toba Metz (anschließend geschieden)
1949 Umzug nach Greenwich Village, Manhattan
1951 Kubricks erster Dokumentarfilm DAY OF THE FIGHT über den Boxer Walter Cartier wird in New York uraufgeführt.
1951 RKO-Pathé produziert FLYING PADRE, einen Kurzfilm über einen Priester, der seine Gemeinde in New Mexiko mit dem Flugzeug versorgt.
1953 Kubrick dreht seinen ersten Farbfilm, THE SEAFARERS, eine Dokumentation über Mitglieder der Seefahrer-Gewerkschaft.
1953 FEAR AND DESIRE
1953 Geburt von Katharina Christiane Kubrick, Tochter von Christiane Susanne Harlan (Kubricks spätere Ehefrau) und Werner Bruhns
1955 Heirat mit der Tänzerin Ruth Sobotka (anschließend geschieden)
1955 KILLER'S KISS
1956 Stanley Kubrick und James B. Harris gründen eine eigene Filmproduktion, Harris-Kubrick Pictures (bis 1963).
1956 THE KILLING
1957 Stanley Kubrick lernt während der Dreharbeiten zu PATHS OF GLORY in München Susanne Christian, geb. Christiane Susanne Harlan, kennen.
1957 Heirat mit Susanne Christian
1957 PATHS OF GLORY. Die Aufführung wird in der Schweiz und in Israel offiziell verboten. In Frankreich wagt sich bis 1975 kein Verleih, den Film zu zeigen.
1958 Geburt von Anya Renata Kubrick am 6. April
1959 KILLER'S KISS erhält auf dem XII. Filmfest von Locarno den Preis für die beste Regie (Golden Sail Award).
1959 Stanley Kubrick trifft Vladimir Nabokov, nachdem er die Rechte an Lolita gekauft hat.
1960 Geburt von Vivian Vanessa Kubrick am 5. August
1960 SPARTACUS
1961 Kubrick verlässt Hollywood nach den Dreharbeiten zu SPARTACUS und lässt sich bei London nieder.
1962 LOLITA
1964 DR. STRANGELOVE OR: HOW I LEARNED TO STOP WORRYING AND LOVE THE BOMB. Stanley Kubrick erhält den New York Critics Best Film Award.
1964 Kubrick schreibt Arthur C. Clarke von der Idee, einen "really good sci-fi movie" zu drehen.
1965 Beginn der Dreharbeiten zu 2001: A SPACE ODYSSEY
1968 2001: A SPACE ODYSSEY. Der Film erhält den Academy Award for Best Special Visual Effects und den British Film Academy Award.
1969 Vorbereitung des unrealisiert gebliebenen Napoleon-Projekts
1971 A CLOCKWORK ORANGE. Best Director‘s Award
1974 Anlässlich gewalttätiger Übergriffe im Zusammenhang mit A CLOCKWORK ORANGE zieht Kubrick den Film in Großbritannien zurück.
1975 BARRY LYNDON. Erhält vier Oscars: Kamera: John Alcott; Bauten und Ausstattung: Sir Kenneth Adam, Roy Walker, Vernon Dixon; Musik-Adaption: Leonard Roseman; Kostüme: Ulla-Britt Søderlund, Milena Canonero
1980 THE SHINING
1985 Tod von Kubricks Eltern
1987 FULL METAL JACKET
1989 Kubrick beginnt mit der Arbeit an A.I., basierend auf der Kurzgeschichte Supertoys Last All Summer Long von Brian Aldiss.
1993 Kubrick arbeitet an der Adaption von Louis Begleys Roman Wartime Lies über das Schicksal einer jüdischen Familie im Zweiten Weltkrieg.
1995 Warner Bros. kündigt EYES WIDE SHUT an.
1997 Die Directors Guild of America verleiht Stanley Kubrick den D.W. Griffith Award for Lifetime Achievement. Im selben Jahr erhält er in Venedig den Goldenen Löwen zu Ehren seines Gesamtwerkes.
1999 EYES WIDE SHUT
1999 Stanley Kubrick stirbt am 7. März in Childwickbury Manor, St. Albans, England.
   




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